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Autonome Landmaschinen: Zukunft des Ackerbaus?

Zuletzt aktualisiert: 22. November 2022
FarmDroid FD 20
14. Juli 2021 | Fabian Oppel
F

ür viele lästige Aufgaben haben wir inzwischen automatisierte Gerätschaften. Spül- und Waschmaschine sind da noch die Uralt-Hausgeräte, inzwischen brummen auch Staubsauger von allein durch die Bude (je nach Wohnverhältnissen sitzt dann auch mal die Hauskatze auf dem Rücken) und selbst den Garten mäht in immer mehr Haushalten ein automatischer Mäh-Roboter.

Dass voll-automatisiert arbeitende Maschinen auch Landwirten Arbeit abnehmen können, ist da eigentlich nur ein weiterer konsequenter Schritt. In diesem Blogpost wollen wir eine automatisierte Landmaschine vorstellen, quasi den Staubsaugerroboter für’s Feld.

Alter Traktor auf Feld
Nicht mehr für alle Tätigkeiten braucht der Landwirt den Traktor. Bild: Randy Fath/unsplash.
Feld-Roboter mit GPS

Das dänische Unternehmen FarmDroid produziert eigener Aussage nach die ersten Feld-Roboter, die vollautomatisch aussäen und Unkraut jäten können. Der FarmDroid 20 ist ein solarzellenbetriebener Agrar-Roboter, der sich mithilfe von GPS die Positionen der einzeln eingesäten Pflanzen merkt. Die Daten nutzt er, um dann in den Reihen und zwischen den Pflanzen das Unkraut zu entfernen – bis auf den Zentimeter genau und noch bevor die Saat ausgekeimt hat.

Das macht gerade Bio-Bauern die Arbeit leichter, denn sie verzichten auf chemische Pflanzenschutzmittel und müssen dementsprechend viel hacken.

CO2-Neutraler Betrieb

Bei Zuckerrüben kann der Roboter bspw. bis zu zwei Drittel der Manpower zum Unkrautjäten einsparen. Er nimmt den Landwirten damit harte Arbeit auf dem Feld ab: Zum Aussäen und Unkraut jäten braucht es nicht mehr dutzende Saisonkräfte. Gerade in Zeiten von Corona, in denen ausländische Saisonarbeiter zeitweise nur unter schwierigen Bedingungen einreisen können oder wollen, werden die fragilen Abhängigkeiten offenbar.

Imagevideo von FarmDroid mit einem Deutschen Bio-Landwirt aus der Magdeburger Börde.

Ein Solarpanel lädt tagsüber den Akku auf, was einen CO2-neutralen Betrieb des Roboters rund um die Uhr während der gesamten Saison ermöglicht – solange die Sonne genug scheint. Ein externes Aufladen des Akkus ist laut Hersteller nicht nötig, der Roboter bleibt also vollautomatisch in Betrieb. Nur, wenn er sich festgefahren hat oder andere Unstimmigkeiten auftreten, meldet er sich – zum Beispiel per E-Mail.

Nach 2 Jahren amortisiert

Bei einem Preis von ca. 70.000 bis 80.000 Euro amortisiert sich ein solcher FarmDroid bereits innerhalb der ersten zwei Jahre – das sagen die Hersteller, mit staatlicher Förderung bestätigt das aber auch die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft.

FarmDroid FD 20

Fazit verschiedener Landwirte

Das bisherige Fazit in verschiedenen Medien ist positiv. Die Maschine ersetzt die Handarbeit nicht voll und ganz, aber hat durchaus Vorteile und ergänzt den Betrieb wertvoll. Bei der Aussaat berichten zwar beispielsweise Landwirte aus Bayern, dass die mechanischen Teile ab und zu Schwierigkeiten machen. Andererseits macht sich das relativ geringe Gewicht aber durchaus positiv bemerkbar. Mit rund 700 Kilo kann der FarmDroid schon kurz nach dem Regen aufs Feld und versinkt dort nicht. Damit verhindert er eine Verkrustung der Acker-Oberfläche beim Trocknen und hält den Boden locker.

Farm Droid FD 20 Detail-Ansicht
Mit rund 700 Kilogramm verhindert der Roboter auch eine zu starke Verdichtung des Ackerbodens. Bild: FarmDroid.

In Bayern sind aktuell rund 20 FarmDroiden im Einsatz. Die Branchenexperten gehen von steigender Tendenz aus und schätzen, dass sich im Laufe der Zeit das gewohnte Bild auf den Feldern verändern wird.

 

Headerbild: FarmDroid.

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