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Die Digitalisierung der Briefmarke

Zuletzt aktualisiert: 10. Februar 2021
Digitale Briefmarke
10. Februar 2021 | Laura Singh
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n jedem Werktag werden in Deutschland circa 55 Millionen Briefe transportiert. Diesen Briefverkehr will die Deutsche Post DHL Group zunehmend digitalisieren. Ein Baustein: eine neue „Briefmarken-Generation“. Vergangene Woche wurde die erste Briefmarke mit Matrixcode eingeführt. Mit ihr können Kunden per App den Sendungsweg des Briefes nachverfolgen.

Dem Brief auf der Spur: Digitales Tracking

Bisher kennt man die Sendungsverfolgung vor allem von Paketen. Mit den neuen Briefmarken können jetzt auch Briefe getrackt werden. Zwar nicht lückenlos, aber immerhin bis in die Region des Empfängers. Mit der digitalen Briefmarke möchte die Deutsche Post transparenter werden und Störungen im Betriebsablauf schneller erkennen. Dafür werden die Matrixcodes auf den Briefmarken in den einzelnen Briefzentren gescannt.

Die neuen Matrixcodes ermöglichen einen Basis-Sendungsverlauf von Briefen. (Bild © Deutsche Post DHL Group)
Fälschungssichere Briefmarken

Die neuen Briefmarken haben einen weiteren Vorteil: Sie sind fälschungssicherer. Die Wiederverwendung und Fälschung von Briefmarken ist laut der Post ein „massives Problem“ geworden. Online werden vermehrt „gewaschene“ Briefmarken gehandelt, bei denen der Stempel entfernt wurde. Die Matrixcodes machen die Briefmarken zu Unikaten und werden digital entwertet. Eine Wiederverwendung ist somit ausgeschlossen. Gestempelt werden sie aber nach wie vor – allerdings mit blauer Tinte. So kann der Empfänger den Code nach Erhalt scannen und Informationen zum Sendungsverlauf und zum Briefmarkenmotiv erhalten.

#PORTO: Die „mobile Briefmarke“

Inzwischen funktioniert ein Versand auch ganz ohne Briefmarke – zumindest ohne physische Briefmarke. Seit Dezember gibt es nämlich die „mobile Briefmarke“: Per App kann man sich als Kunde einen Code generieren und diesen dann mit #PORTO auf den Brief schreiben. Dies soll vor allem in Situationen helfen, in denen man – wer kennt es nicht – einen Brief verschicken muss, aber keine Briefmarke zur Hand hat. Die „mobile Briefmarke“ löst das alte Handyporto ab und kostet keine zusätzlichen Gebühren – man braucht nur die App und einen Stift für den Code.

#PORTO: die mobile Briefmarke kann per App generiert werden (Bild © Deutsche Post DHL Group)
Briefankündigung per E-Mail

Wer es ganz genau wissen will und ein GMX oder WEB.DE Konto hat, kann sich seit letztem Jahr auch per E-Mail informieren lassen, welche Briefe im Tagesverlauf eintreffen. Dafür werden die Umschläge in den Sortieranlagen fotografiert. Dieses Jahr soll es zudem möglich werden, sich digitale Kopien der Briefinhalte vorab per E-Mail zuschicken zu lassen.

Der digitale Wandel und die Philatelie

Bis 2022 sollen alle Briefmarken einen Matrixcode tragen und digital entwertet werden. Für eine Personengruppe könnte die digitale Briefmarke dann allerdings zur Herausforderung werden: Briefmarkensammler – immer auf der Suche nach Einzelstücken – werden nur noch Unikate vorfinden. Was für eine Arbeit! Für alle anderen bedeuten die digitalen Services zum Glück eine Erleichterung :-)

 

Beitragsbild: © Bundesministerium der Finanzen

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