20. Juni 2022 | Fabian Oppel
ie fossilen Energieträger werden knapp. Nicht nur, weil die Ressourcen per se schon endlich sind, sondern aktuell auch wegen des Kriegs in der Ukraine und der politischen Folgen. Vizekanzler sowie Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck appellierte deshalb an die Öffentlichkeit: Man müsse wegkommen von fossilen Energieträgen und der Abhängigkeit der Importe aus Russland. „Das heißt aber auch: weg vom Intensiv-Verbrauch, hin zu Energieeinsparung und Energieeffizienz“, so Habeck weiter. Also hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz eine Kampagne zum Energiesparen gestartet.
80 Millionen gemeinsam für Energiewechsel
Die dafür angestoßene Kampagne trägt den – zugegebenermaßen etwas sperrigen – Titel „80 Millionen gemeinsam für Energiewechsel“. Sie setzt sich das Ziel, einfache Tricks und Kniffe zu vermitteln, um im privaten Haushalt, aber auch in Betrieben und öffentlichen Einrichtungen den Energieverbrauch zu senken. Beispielsweise sind LED-Lampen sparsamer als alte Glühbirnen und eine abgetaute Tiefkühltruhe verbraucht bis zu 50% weniger Energie.
Vermutlich sind all das keine Aktionen, die einzeln für sich genommen eine großartige Energiewende erzeugen und Deutschland so unabhängig von fossilen Brennstoffen machen. Aber: „Wenn viele den Verbrauch senken, bringt das in der Summe wirklich was“, so Habeck. Daher auch der Titel: „80 Millionen gemeinsam für Energiewechsel“.
Auf der Internetseite energiewechsel.de hat das Ministerium dafür diverse Tipps und Infos zusammengestellt, wie man einerseits Energie einsparen, aber andererseits auch die verbrauchte Energie noch effektiver nutzen kann. Zusätzlich nutzt die Kampagne Plakaten im Out-of-Home-Bereich sowie Online-Banner. Eine Telefon-Hotline und Veranstaltungen sollen die Kampagne abrunden.
Unterstützt von Verbänden und Kommunen
Diverse Sozialpartner, Wirtschafts-, Umwelt- und Verbraucherschutzverbände sowie kommunale Spitzenverbände haben zum Start der Kampagne gemeinsam mit dem Ministerium eine Erklärung verabschiedet, wonach das Engagement zum Energiesparen von allen Seiten der Gesellschaft kommen muss. Dementsprechend geht auch Habecks Ministerium einen ersten Schritt: Allein durch abgestellte Fassadenbeleuchtung sowie neu eingestellter Klima- und Lüftungsanlagen für die Büroräume, will das Ministerium rund 60.000 kWh pro Jahr einsparen. Mit einer neuen Temperaturregelung im Winter sollen zudem rund 15% der Wärmeenergie eingespart werden.
Behörden und Betriebe haben also – weil sie sowieso schon einen viel höheren Verbrauch haben als Privathaushalte – hohes Einsparpotenzial. Beispielsweise die GIM hat sich schon zweimal ihr nachhaltiges Wirtschaften zertifizieren lassen.
Ob die Kampagne ihre Ziele aber erreicht, entscheiden alle – jede:r für sich.
Headerbild: BMWK