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Kellogg & NaviLens: Erste Produktverpackung für Blinde und Sehbehinderte

Zuletzt aktualisiert: 10. September 2021
21. Juli 2021 | Laura Singh
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ehbehinderte Menschen haben aktuell oft keine Chance das „Kleingedruckte“ auf Lebensmittel-Verpackungen zu erfassen. Um ihnen Produktinformationen wie Zutaten, Nährwerte und Allergene zugänglicher zu machen, wird Kellogg ab 2022 die NaviLens Technologie einsetzen. Mit einer entsprechenden App können Smartphones NaviLens Codes erkennen und Etikettinformationen wiedergeben.

NaviLens: Mehr als ein QR-Code

Die NaviLens Technologie funktioniert ähnlich wie bei QR-Codes: Durch die Smartphone Kamera wird ein Code gescannt und eine Zielseite öffnet sich. Zum Scan der QR-Codes braucht es jedoch oft viel Geschick und er funktioniert nur aus nächster Nähe – für sehbehinderte Menschen ist das meist nicht darstellbar. Das ist bei den NaviLens Codes anders: Benutzer*innen müssen nicht genau wissen, wo sich der Code befindet, um ihn zu scannen.

Die bunten Codes – entwickelt von einem spanischen Start-Up – werden auch bei schlechten Lichtverhältnissen aus einer Entfernung von bis zu drei Metern von Handykameras erkannt. Entsprechend kann man die NaviLens App zum einen dazu nutzen, um im Regal ein bestimmtes Produkt zu suchen. Ebenso können Nutzer*innen auch zu ausgewählten Produkten relevante Angaben erhalten. Die Informationen werden entweder über die App vorgelesen oder mithilfe bestimmter Tools als barrierefreier Text angezeigt.

Navilens Codes in der New Yorker U-Bahn (Foto: NaviLens)
Navilens Codes in der New Yorker U-Bahn (Foto: NaviLens)
Inklusiveres Shopping durch technische Innovation

Kellogg ist das erste Unternehmen im Foodbereich, das NaviLens einsetzt. In anderen Bereichen, wie zum Beispiel im New Yorker U-Bahn-System, am Londoner Flughafen Heathrow oder im Archäologischen Museum in Murcia sieht man bereits die bunten Codes. Zur Erkennung von Food-Packaging existieren für Sehbehinderte zwar schon Lösungen, allerdings mit einer anderen Technik. Lookout von Google nutzt beispielweise maschinelles Sehen und KI, um Lebensmittelprodukte zu identifizieren.

Ab 2022 sollen nach und nach alle europäischen Produktverpackungen von Kellogg einen NaviLens Code erhalten. In Großbritannien hat der Cerealienhersteller bereits 2020 mit der Choco Krispies-Verpackung einen Pilotversuch erfolgreich gestartet. Das langfristige Ziel: ein inklusiveres und zugänglicheres Einkaufserlebnis für sehbehinderte Menschen zu ermöglichen.

 

Beitragsbild: KELLOGG GmbH

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