16. April 2021 | Fabian Oppel
pätestens seit Streaming-Anbieter wie Netflix oder Prime Video global aktiv sind, erfreuen sich Abo-Modelle großer Beliebtheit. Die Vorteile liegen auf der Hand: Günstiger Grundpreis und kurzfristige Kündigungsoptionen. Längst vorbei ist die Furcht vor quasi unkündbaren Klingelton-Fallen der 00er-Jahre. Jetzt bietet das Sportartikel-Unternehmen On mit „Cyclon“ ein Abo-Modell für Sportswear an, das für Nachhaltigkeit und „Zero Waste“ steht.
Benutzen statt besitzen
Auf der Homepage (Link) wirbt On mit dem Satz „Der Laufschuh, den du nie besitzen wirst“. Die Idee: Gegen einen monatlichen Grundpreis von nicht ganz 30 Euro können sich AbonnentInnen Schuhe zusenden lassen und damit Sport treiben. Laut On hält ein solcher Schuh knapp 600 Kilometer. Wenn die Schuhe dann – im wahrsten Sinne – abgelaufen sind, tauscht On sie aus und sendet ein neues Paar im Tausch gegen das alte. Das alte paar wird zu 100% recycelt.
100% recycelt, über 50% bio-basiert
Der Clou: Die Schuhe bestehen zu mehr als der Hälfte aus bio-basierten Materialien aus der Rizinusbohne. Ganz nach dem Motto „Zero Waste“ können die abgelaufenen Schuhe zu 100% recycelt werden.
Laut On ist „Cyclon“ das erste Modell seiner Art und On damit führend in der Kreislauf-Wirtschaft im Sportsektor. Der Abo-Dienst trägt maßgeblich zum Ziel der Firma bei, Ressourceneinsatz und Abfallproduktion zu minimieren. Diesen Grundsatz verfolgt On schon bei der Produktion des Schuhs: Er besteht aus einem einzigen Stoff-Abschnitt, der ohne Verwendung von Farbstoffen auskommt.
Damit soll Cyclon nicht nur ein Flaggschiff für Innovation sein, sondern auch das kontinuierliche Engagement von On widerspiegeln, den Einsatz von Rohstoffen auf Erdölbasis gegen Null zu minimieren.
Abo-Programm startet im Herbst
Mit seiner ausgeklügelten Verarbeitung ist der Schuh speziell auf die Bedürfnisse beim Joggen angepasst: Gewicht von unter 200 Gramm, nur 8 Millimeter direkter Bodenkontakt. Das Abo-Programm soll im kommenden Herbst starten, nachdem eine kritische Gesamtzahl von 5.000 AbonnentInnen pro Region erreicht wurde – ein Kreislauf kann eben erst entstehen, wenn genug mitmachen. InteressentInnen können sich bereits jetzt auf der Homepage anmelden (Link).
Wir sind jedenfalls gespannt, wie sich das Prinzip der Kreislauf-Wirtschaft bei Sportswear durchsetzen wird.
Headerbild: On.