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Pickup Station für Lebensmittel: Neuer Abholservice im Einzelhandel

Zuletzt aktualisiert: 20. April 2023

Können wir Lebensmittel, Drogerieangebote und DHL Pakete künftig an Abholstationen abholen? Aktuell testen verschiedene Einzelhändler wie Rewe, DM und Baumarkt das Click & Collect der Zukunft. Die Abholstationen ergänzen den Einzelhandel und sollen stärker auf die Bedürfnisse einiger Kund:innen eingehen, die sich zum Beispiel mehr Flexibilität und kürzere Wartschlangen an der Kasse wünschen.

Eine Schnittstelle zwischen der Online- und Offline-Welt:

Abholstationen sollen in der Zukunft eine wichtige Schnittstelle zwischen dem wachsenden Onlinehandel und dem stationären Handel werden: Bequem und flexibel sollen Lebensmittel an Abholstationen geliefert werden, so wie wir es bereits von anderen Konsumgütern, wie z.B. Mode kennen. Die Artikel können einfach per App oder im Onlineshop bestellt und direkt bezahlt werden. Den Einkauf schließt man an der Abholstation auf dem Heimweg von der Arbeit ab. Denn die flexiblen Abholstationen sollen 24/7 zugänglich sein.

Ein simpler Klick und Ab zur Abholstation

Als erste große Supermarktkette plant Rewe diese Abholstationen bundesweit. Jedoch gibt es bei dem Click & Collect Angebot von Lebensmittel besondere Herausforderungen: Denn wie lagert man unterschiedlich temperierte Lebensmittel in Paketstationen? Schließlich kann die Tiefkühlpizza oder der leicht verderbliche Joghurt nicht über Stunden hinweg untemperiert neben der Packung Nudeln gelagert werden, bis die Kund:innen sie abholen …

Die Antwort ist einfach: Damit die Tiefkühlware frisch bleibt, besitzen die Abholstationen unterschiedlich temperierte Fächer. Je nach Temperaturgrad wird die Bestellung in unterschiedlichen Fächern gelagert und kann beim Pickup mit der SMS Pin entnommen werden. Ganz so, wie wir es bereits von den DHL Packstationen kennen. Für den neuen Service verlangt Rewe eine Servicegebühr und es gibt einen Mindestbestellwert von 20 Euro.

Lesen Sie in unserem Radar Beitrag zu dem „Kleinst-Filialisten“ Tegut wie der Lebensmitteleinzelhandel auf den Trend der zunehmenden Digitalisierung antwortet. Jetzt lesen!

Aktuell gibt es bereits zehn solcher Abholstation in den Großstädten Berlin und Köln. Weitere Standorte befinden sich in Planung. Rewe will das Angebot vor allem in Innenstädten bereitstellen, in denen die Fläche für einen Rewe-Markt mit eigenem (traditionellen) Click & Collect Service fehlt. Die Stationen sollen dann auf Park- und Wohnflächen, wie z.B. Parkplätzen oder Tankstellen errichtet werden.

Nicht nur Lebensmittel-Einzelhändler erweitern ihren Pickup Service

Neben der Supermarktkette Rewe, biete auch die Drogeriekette dm inzwischen eigene Abholstationen an. Allerdings mit dem Unterschied, dass sich die dm-Abholstationen in den dm-Filialen befinden. Kund:innen können die bestellte Ware daher nur zu den üblichen Geschäftsöffnungszeiten abholen. Allerdings: Wer online bestellt und für Express zahlt, kann für gewöhnlich innerhalb von 3 Stunden seine Bestellung abholen. Aktuell gibt es 620 solcher Click & Collect Stationen des Drogerieeinzelhändlers. Bis Mitte des Jahres soll das Angebot auf knapp 700 dm-Märkte deutschlandweit ausgeweitet werden.

Unkomplizierte Abholung ohne Wartezeiten? Einzelhändler wie dm bieten zukünftig solche Abholstationen für ihre Kund:innen an (Bild: Nora Laurie Lammers/dm-drogerie markt)

Auch die Einzelhandelskette Bauhaus bietet Abholstationen für seine Kund:innen an. Den kontaktlosen Pick-up Service gibt es derzeit in 50 Fachcentren. Die Stationen befinden sich üblicherweise direkt an der Außenfassade der Fachcentren. Hier in Heidelberg gibt es das Angebot bereits seit Ende des letzten Jahres. In den Fächern können Produkte bis zu 100 Kilogramm bereitgestellt werden.

Die Abholstationen des Fachhandels Bauhaus (Bild: BAUHAUS AG)

Neu ist das ganze Konzept jedoch nicht: Bereits seit 2015 bietet die österreichische Handelsgruppe Pfeiffer ähnlich funktionierende Abholstationen für seine Supermarktkette Unimarkt an. Die Abholstationen befinden sich dort z.B. an U-Bahn Stationen oder Bürotürmen. Dafür erhielt das Unternehmen den Retail Technology Award Europe in der Kategorie „Best Multichannel Solutions“.

Entwickelt wurden die gekühlten Abholstationen von dem Münchner Start-up Open Ideas, auch besser bekannt als EmmasBox, das bereits seit 2013 die Draußenkühlboxen baut. Für eine kurze Zeit (in 2016) arbeitete das Start-up auch mit der Deutschen Bahn und Edeka zusammen. Kund:innen erhielten die Möglichkeit, ihre Onlinekäufe an eine intelligente BahnhofsBox liefern zu lassen. Inzwischen gibt es dieses Angebot jedoch nicht mehr.

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Headerbild: dm-drogerie markt

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