23. Januar 2020 | Fabian Oppel
ine bessere Lebensweise und Mobilität schaffen: Das hat sich der japanische Konzern Toyota mit seinem neuen Projekt zum Ziel gesetzt. In der Modellstadt Woven City ("gewobene Stadt") soll auf einem nicht mehr genutzten Firmen-Areal unterhalb des Mount Fuji eine Test- und Forschungszentrum für modernste Technologien entstehen.
Woven City – lebendiges Labor
Toyota will ein voll vernetztes Ökosystem schaffen, das über Brennstoff-Zellen und Photovoltaik-Anlagen mit Strom versorgt wird. Das Ziel des Projekts: verschiedene Zukunfts-Technologien in den Bereichen Autonomie, Robotics, persönliche Mobilität und Smarthome sollen in einer realen Umgebung getestet und entwickelt werden. Toyota lädt dazu auch andere Unternehmen und Forscher ein, sich an dem Projekt zu beteiligen. Ein ähnliches Vorhaben gibt es bspw. schon von Google. Hier haben wir darüber berichtet.
Die Präsentation von Woven City durch Präsident der Toyota Motor Corporation, Akio Toyoda, bei der CES 2020 in Las Vegas.
Dänischer Star-Architekt beauftragt
Mit dem Entwurf der Woven City hat Toyota den dänischen Star-Architekten Bjarke Ingels beauftragt. Sein Architekturbüro verantwortete bereits einige hochkarätige Projekte: von Wolkenkratzern in San Francisco und Vancouver über das Two World Trade Center in New York bis hin zum neuen Hauptsitz von Google. Die Woven City sei jedoch sein bisher ehrgeizigstes Projekt, wird Ingels in der News-Meldung von Toyota zitiert.
Vollständig nachhaltig geplant
Die Woven City soll ein nachhaltiges Projekt sein. Die Gebäude bestehen hauptsächlich aus Holz und reduzieren den CO2-Fußabdruck, alle Dächer sollen mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet werden.
Auf den Hauptverkehrsstraßen sollen ausschließlich völlig autonom fahrende, emissionsfreie Fahrzeuge unterwegs sein. Dabei haben die Planer die klassische Aufteilung einer Straße – Bürgersteig, Fahrradweg, Autospuren – aufgehoben. Neben Strecken für schnellere Fahrzeuge gibt es Abschnitte, auf denen verschiedene Mobilitätsformen zusammenkommen (Fußgänger, Fahrradfahrer, langsame Fahrzeuge usw.). Und wer es ruhiger mag, der kann als Fußgänger auch die parkähnliche Promenade nutzen. Diese drei Zonen sind in einem Raster-Muster angelegt und wirken wie ein gigantisches, gewobenes Netz – daher der Name „Woven City“.
Einen beeindruckenden Ausblick auf das Projekt haben die Verantwortlichen veröffentlicht.
Spatenstich 2021
In Woven City sollen Mitarbeiter und ihre Familien, Ehepaare im Ruhestand, Einzelhändler, Wissenschaftler und Industriepartner leben. Vor Ort finden zunächst bis zu 2.000 Menschen Platz, deren Zahl im Laufe der Zeit sukzessive wachsen kann. Der Spatenstich für die Modell-Metropole ist für Anfang 2021 geplant. Wir sind in jedem Falle gespannt und verfolgen das Thema weiter.
Beitragsbild: Toyota