30. jUNI 2021 | Fabian Oppel
pätestens seit März 2020 bestimmt die Corona-Pandemie auch den deutschen Alltag. Von Anfang an hat die GIM mit einer Zeitreihen-Analyse den Ist-Zustand von Persönlichkeit und Einstellungen der Menschen in Deutschland nachvollzogen. Inzwischen stellt sich heraus: Über die letzten drei Jahre ist die Wertorientierung der Deutschen erstaunlich stabil – trotz Corona!
Die Kernergebnisse der aktuellen Analyse stellen wir Euch in diesem Blogpost vor :-) Die Studie könnt ihr hier kostenfrei anfordern.
GIM Gesellschaftsstudie „Wie tickt Deutschland?“
Datenbasis der Erhebung ist die dauerhaft angelegte und bevölkerungsrepräsentative Umfrage „Wie tickt Deutschland“. Unter www.wie-tickt-deutschland.de kann jede(r) teilnehmen und Fragen zu den verschiedenen Persönlichkeits-Dimensionen beantworten.
In der Persönlichkeitspsychologie haben sich verschiedene Eigenschafts-Dimensionen etabliert. Auf der Basis dieser fünf Dimensionen (Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Verträglichkeit, Extraversion und Sensibilität/Neurotizismus) kann „Wie tickt Deutschland?“ Entwicklungen nachzeichnen und über den Vergleich mit vorangegangenen Befragungswellen Veränderungen erkennen.
Zwischenzeitlicher Krisen-Modus
Mitte 2020 gab es noch einen „Krisen-Panik-Modus“: Der hedonistische Wunsch nach Spaß und Erlebnis nahm damals deutlich ab, genauso wie die Offenheit und Harmoniebedürftigkeit. Dafür stieg die Nervosität der Menschen an. Es hätte also durchaus sein können, dass die Pandemie selbst tief verankerte Werte und Glaubensgrundsätze umwirft.
Stabile Werte trotz Corona!
Wie es aber scheint, ist trotz Corona die Werteorientierung der Deutschen erstaunlich stabil. Statt zu einer Neu-Orientierung führt die Krise viel eher zu einer Rückbesinnung auf alte und bekannte Werte. Das bedeutet: Die Menschen sehnen sich nach ihrem alten Leben! Nicht nach einem unbekannten neuen „Post-Corona“-Leben, sondern nach dem Alltag von vor anderthalb Jahren. Für den Markt und das Marketing gilt daher die Devise: Das Bewährte und Bekannte ist wichtiger als das Neuartige, zumindest kurzfristig ist deshalb eher mit „Revivals“ als mit Veränderungen zu rechnen.
Kritischere Grundhaltung
Die Bevölkerung hat zwar eine größere emotionale Stabilität entwickelt, ist also gelassener geworden – der zwischenzeitliche „Krisen-Modus“ ist nicht mehr erkennbar. Gleichzeitig scheinen die Menschen während der Corona-Monate aber auch weniger harmoniebedürftig und normorientiert geworden zu sein, also weniger verträglich.
Die Grundhaltung der Menschen wird kritischer. Das heißt, Menschen wollen mehr denn je ernst genommen werden und auch bisher Selbstverständliches stellen sie infrage.
Marketing: Seriosität schlägt Innovation
Für den Marken-Auftritt und das Marketing kann daraus folgender Schluss gezogen werden: Marken sollten VerbraucherInnen bestätigen und Seriosität ausstrahlen. Jetzt ist nicht die Zeit, sich neu zu erfinden, sondern Ruhe und Verlässlichkeit zu vermitteln. Der Wunsch nach Bewährtem ist in der Bevölkerung stark ausgeprägt.
Kontakt
Den Short-Report könnt ihr hier kostenfrei beziehen :-) Wenn Ihr Fragen habt oder Kontakt aufnehmen wollt, stehen Euch die Studienautoren jederzeit gern zur Verfügung:
Sebastian Klein
Director GIM consult
klein@gim-consult.com
Dr. Daniel Schwarz
Director GIM Consult
schwarz@gim-consult.com
Dr. Jörg Munkes
Managing Director
j.munkes@g-i-m.com
Headerbild: Aziz Acharki/unsplash