27. Oktober 2022 | Sabrina Drexel
ie Auswirkungen der Corona-Pandemie haben einen bereits zuvor existierenden Trend wie unterm Brennglas verstärkt: die Bedürfnisse und Werte innerhalb unserer Gesellschaft entwickeln sich zunehmend differenzierter. Während viele Menschen beispielsweise die Flexibilität des Homeoffice bevorzugen, vermissen andere das Co-Working im Team vor Ort im Büro. Dies ist jedoch nur eines von unzähligen Beispielen, das zeigt: die linearen „Einheitsidealvorstellungen“, die unser Zusammenleben im vergangenen Jahrhundert noch stark prägten, verlieren an Relevanz. Das hat selbstverständlich auch einen gehörigen Impact auf Marken und Unternehmen. Der neue kostenlose GIM foresight Report „Zukunftsperspektiven 2030“ fokussiert auf den Megatrend Fragmentierung und legt dar, wie Marken ihre Zielgruppenkonzepte zukünftig darauf anpassen können.
Wie werden wir künftig arbeiten, wohnen, uns fortbewegen?
Fragmentierung ist einer der fünf Megatrends aus der großen GIM Werte- und Zukunftsstudie „Values&Visions 2030“ – die in diesem Herbst übrigens ein Update erhält, auf das wir uns schon sehr freuen. Der Short Report „Zukunftsperspektiven 2030“ ist nun sozusagen ein Spin-off daraus. Er geht der Frage auf den Grund, wie Menschen in Deutschland zukünftig wohnen, arbeiten und sich fortbewegen werden. Für diese drei zentralen Lebensbereiche hat GIM foresight drei grundlegende Gruppen mit unterschiedlichen Zukunftswünschen identifiziert: Bewahrer, Weltoptimierer und Selbstoptimierer. Sie alle werden in Zukunft Kundensegmente und deren Bedürfnisse prägen. Die Studie basiert methodisch auf Tiefeninterviews mit Expert:innen, aus denen Zukunftsthesen generiert wurden. Diese wurden in einem zweiten Schritt quantitativ repräsentativ validiert.
Bewahrer, Weltoptimierer und Selbstoptimierer
Die drei Cluster leiten sich aus verschiedenen künftigen Bedürfnisschwerpunkten ab, die bis 2030 relevant sein werden:
- Bewahrer sind typische Traditionalist:innen, die weiterhin an klassischen Arbeitsformen sowie hohem Pflichtbewusstsein und Wohlstandsstreben festhalten werden. Sie trennen Privat- und Berufsleben. In Sachen Mobilität gilt für sie: das Auto ist und bleibt DER Alltagsbegleiter.
- Weltoptimier sind dagegen Idealist:innen mit gesellschaftlich und ökologisch hoch ausgeprägtem Verantwortungsbewusstsein, das sich vor allem im Bereich Wohnen und Mobilität zeigt. Sie sind auf der Suche nach sinnerfüllender Arbeit.
- Selbstoptimierer sind geprägt durch individuelles Anspruchsdenken und den Wunsch nach mehr Flexibilität. Daher präferieren sie das Homeoffice. Sie sind rational veranlagte Gestalter:innen mit einer hohen Affinität zu Medien und Technik.
Das schon angesprochene Automobil ist dabei ein ganz besonderes Beispiel dafür, wie sich die Gruppen unterscheiden, erklärt Senior Foresight Director Dr. Hannes Fernow: „Eine von 44 Thesen der Erhebung war, dass Autos in Deutschland kein Statussymbol mehr, sondern reines Fortbewegungsmittel sein werden. Dieses Szenario landet bei den Weltoptimierern auf dem 7. Rang und schafft es damit in die Top Ten. Bei den Selbstoptimierern dagegen ist es nur auf Rang 21. Die Wünsche gehen auch auseinander bei der These, der zufolge die eigene Wohnung noch stärker zu einem Rückzugs- und Erholungsort umgestaltet wird: Auf Rang drei fast ganz oben bei den Bewahrern, aber „nur“ die Nummer 14 bei den Weltoptimieren.“
Take aways für Brands und Verantwortliche
Marken müssen den Fragmentierungstrend ernst nehmen, denn er rüttelt an den Grundfesten vieler – vermeintlich „bewährter“ – Zielgruppenkonzepte. Das kurze Spotlight von oben, das wir auf die Zukunftswünsche der drei identifizierten Gruppen gesetzt haben, verdeutlicht: Fragmentierung wird künftige Kundensegmente und deren Bedürfnisse prägen. Unser kostenloser Short Report richtet sich deshalb branchenübergreifend an Verantwortliche aus den Bereichen Marken-, Marketing- und Unternehmensstrategie sowie Research. Die Kernbenefits aus der Untersuchung sind:
- Sie lernen, wie der Megatrend „Fragmentierung“ unterschiedliche Zielgruppen prägen wird
- Sie erfahren, wie Bewahrer, Selbst- und Weltoptimierer künftig leben wollen
- Sie können Ihre Zielgruppen-Konzepte mit den Zukunftsperspektiven abgleichen
Den Short Report „Zukunftsperspektiven 2030“ könnt ihr hier kostenlos downloaden!
Kontakt
Bei Fragen und Rückmeldungen könnt Ihr Euch jederzeit bei den Autor:innen des Papers melden! :-) Die Kontaktdaten findet Ihr hier:
Dr. Hannes Fernow
Senior Foresight Director
fernow@gim-foresight.com
Michael Mletzko
Foresight Director
mletzko@gim-foresight.com
Tanja Skiendziel-Scheeler
Foresight Manager
skiendziel@gim-foresight.com
Headerbild: GIM Foresight