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Deutschlandblick 2023: Sommer-Umfrage offenbart Zukunftsmut

09.08.2023

Die GIM hat wieder bundesweit Bürger unter anderem zu Vielfalt, Verbundenheit und Finanzvertrauen befragt. Trotz aller aktuellen Herausforderungen – der Deutschlandblick 2023 zeichnet insgesamt ein durchwachsen-positives Zukunftsbild: Der gesellschaftliche Zusammenhalt weist bundesländerübergreifend zwar Bruchstellen auf – zugleich sieht sich die Mehrheit der Befragten durch weitere Vielfalt eher bereichert.

Die Themen im Schnell-Überblick: 

Lebenseinstellung

Insgesamt fühlt sich nur jede:r Zweite mit der Gesellschaft in Deutschland verbunden (48% Zustimmung), 2022 lag dieser Wert auf einem ähnlichen Niveau (47% Zustimmung). Wie auch schon in der Befragung von 2022 ist dieser Wert in der Gruppe der 16-29-Jährigen im Vergleich der Altersklassen am geringsten ausgeprägt (36%).

Was die Zukunft Deutschlands betrifft, ist nur jede:r Dritte (31%) optimistisch. Im Vergleich zur Gesamtbevölkerung sind die 20-39-Jährigen und die 40-49-Jährigen am zuversichtlichsten – das war auch in der Befragung 2022 so.

Optimistischer blickt man in die persönliche Zukunft (63% der Befragten). Im Vergleich zu 2022 ist diese Zuversicht auch leicht angestiegen – damals stimmten nur 57% der Befragten dieser Aussage zu. Dabei sind jüngere Personen bis 49 Jahre hier generell optimistischer als Personen im Alter von 50 Jahren und älter.

Vielfalt

Die Befragten sehen sich durch zunehmende Vielfalt eher bereichert als bedroht (48% Zustimmung bereichert vs. 30% Zustimmung bedroht).

Zu den Befürwortern zählen insbesondere die jüngste Altersgruppe (53% bereichert vs. 24% bedroht) sowie Personen mit hohem Einkommen (54% Zustimmung bereichert vs. 24% Zustimmung bedroht).

Finanzvertrauen/-kompetenz

Leistungsgerecht vergütet empfindet sich der Großteil der Befragten nicht. So denken nur wenige, dass man entsprechend seiner Leistung vergütet wird (18% Zustimmung). Unter Frauen ist dieses Empfinden noch deutlich niedriger ausgeprägt – hier sind es nur 13% Zustimmung. Auch dass die wirtschaftlichen Gewinne in Deutschland gerecht verteilt werden, denken nur wenige Befragte (7%).

Die Folgen der Inflation und gestiegenen Preise spiegeln sich auch in den Einstellungen beim Einkaufen/Konsum wider:

  • Jeweils lediglich 16% geben Geld aus, ohne lange darüber nachzudenken – oder geben mehr Geld aus, als man sich vorgenommen hat. Die überwiegende Mehrheit stimmt diesen beiden Aussagen nicht zu.
  • Vorsichtiges und vorausschauendes Handeln in Geldangelegenheiten sind stark ausgeprägt: So achtet der Großteil der Befragten darauf, genügend Rücklagen für Notfälle zu haben (74% Zustimmung) – oder spart lieber, um sich etwas leisten zu können, anstatt nach Erwerb in Raten dafür zu zahlen (79% Zustimmung). Für 61% der Befragten ist bei Geldanlagen außerdem Sicherheit wichtiger als eine hohe Rendite.
  • Jede:r Zweite spart lieber und verzichtet bewusst auf Dinge.

Nur etwa jeder Dritte kennt sich mit Geld- und Finanzangelegenheiten gut aus – hierbei ist der Anteil unter Männern und Personen im Alter von 40-49 Jahren am höchsten (je rund 41% Zustimmung). 

Knapp 50% der Befragten sind mit ihrer finanziellen Situation generell (sehr) zufrieden, während rund 20% (sehr) unzufrieden damit sind. Dabei sind Männer zufriedener als Frauen (53% Zufriedenheit bei Männern vs. 45% Zufriedenheit bei Frauen). 

Im Regionenvergleich sind Personen aus dem Süden Deutschlands (Bayern und Baden-Württemberg) am zufriedensten mit der persönlichen finanziellen Situation (56% Zufriedenheit).

Zur Methode: Insgesamt wurden 1.027 Personen in einem Mixed-Methode-Design befragt (50% telefonische Interviews, 50% Online-Interviews im offline rekrutieren Panel „GIMpulse“). Die Untersuchung ist repräsentativ für die deutschsprachige Wohnbevölkerung ab 16 Jahren und fand im Juni 2023 statt.

Weitere Informationen und vergleichende Übersichten finden sich in der Medienmitteilung.

Ihr Kontakt
 

Alexandra Wachenfeld-Schell

Senior Research Director

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