04. jANUAR 2023 | Sabrina Drexel
er Rundfunkverbund ARD-Plus bietet seit Oktober 2022 ein kommerzielles Streaming-Angebot über Web und Mobile Apps an. Inhalte, die bisher nur zeitlich begrenzt in der ARD-Mediathek erhältlich waren, sind nun beständig auf der Streaming-Plattform verfügbar.
Breites Streaming-Angebot
Bisher waren Teile des ARD-Plus Programms in der Megathek von MagentaTV, dem TV-Angebot der Telekom oder auf Drittchannels wie Amazon Prime und Apple TV+ abrufbar. Die ARD-Inhalte waren zudem auch in dem ICE-Portal der Deutschen Bahn verfügbar. Der Rundfunkverbund wird seinen Video-on-Demand-Service für die Zukunft nun ausbauen.
Das Angebotsspektrum umfasst rund 9.000 Titel aus 70 Jahren ARD TV Geschichte, die aus rechtlichen Gründen nicht mehr in der ARD Mediathek verfügbar sind. Dazu zählen z.B. alte Episoden des Tatorts. Ebenfalls angeboten werden einige internationale Spielfilme. Das vielfältige Angebot ist auf zwei Geräten gleichzeitig nutzbar und auch offline verfügbar.
KOSTENPFLICHTIGES STREAMING TROTZ RUNDFUNKGEBÜHREN?
Aktuell kostet der Streamingdienst 4,55€ pro Monat, die zusätzlich zum Rundfunkbeitrag gezahlt werden müssen. Die Ankündigung, dass der Streamingdienst kostenpflichtig sein soll, wurde deshalb teils kontrovers diskutiert. Dabei spielt die Rechtslage rund um die erworbenen Lizenzen eine zentrale Rolle: Bei ARD-Plus handelt es sich um ein kommerzielles Tochterunternehmen, das ein zusätzliches, freiwilliges Angebot bietet. Das Streaming-Angebot muss deshalb zu marktüblichen Preisen angeboten und refinanziert werden – eine Querfinanzierung mit den öffentlich-rechtlichen Sendern könnte eine Wettbewerbsverzerrung bedeuten.
Wer neugierig geworden ist: ARD-Plus bietet wie die meisten Streaming-Dienste ein 14-tägiges kostenfreies Test-Abo an.
Bilder: ARD